Es war mein erstes Reel mit Voiceover, und zum ersten Mal gewährte ich in dieser Form einen verhältnismäßig tiefen Einblick in mein Leben. Deshalb war ich besonders gespannt auf eure Reaktionen und die Anzahl der Aufrufe, weshalb ich es mir selbst mehrmals ansah. Das fühlte sich wie ein Perspektivenwechsel an. Sobald das Reel online war, betrachtete ich es anders und vor allem genauer.

Jedenfalls unterlief mir ein Fehler. Diesmal werde ich es aber nicht wieder löschen. Ich habe mir vorgenommen, wie in der Softwareentwicklung, inkrementell, iterativ und empirisch vorzugehen. Die Devise lautet: „Contra lähmender Perfektionismus“ und „Pro Show your Work“, und zwar trotz oder gerade mit allen Fehlern.

Ich laufe also in der Dämmerung bei spannender Musik, etwas wackelig auf einer schmalen Mauer, auf ein nobles Wohngebäude zu und fasse dabei grob meine Entwicklung der letzten Jahre sowie eine große Einsicht zusammen. Das ist hoffentlich unterhaltend und soweit in Ordnung.

Der aufmerksame Zuhörer muss allerdings einen Widerspruch bemerkt haben. Zuerst beklage ich mich über die ganze Arbeit, die ein Blog erfordert, und erkläre dann, dass ich deshalb eine wöchentliche Rückschau als Blog plane.

Nur: Ein Blog über meine Lektüre von z. B. „12 Rules for Life“ erfordert ungleich mehr Arbeit. Eine Rückschau führe ich für mich selbst seit langem sowieso durch, denn sie ist eine gute Schreibübung und hilft beim Ordnen der Gedanken usw.

Und wunderte es jemanden, wie so eine Rückschau in 90 Sekunden unterzubringen ist? Diese Reels sind gewissermaßen als Teaser für die umfangreicheren Blog-Posts zu verstehen. Sie zeigen also nur die Highlights und sollen Interesse für mehr wecken.