Allgemeines zum Wochenrückblick
Wie fange ich denn jetzt konkret so einen Wochenrückblick an? Etwa so wie in der Schule mit Einleitung, Hauptteil und Schluss? Ich habe stets im Hinterkopf, dass dieser Text und also der Blog-Post und darauf aufbauend der Reel öffentlich sind. Aber das wollte ich doch. Ich wollte Einblicke gewähren in meine Arbeit, euch mehr teilhaben lassen an meinem Leben und so meinen Standpunkt auch einer konstruktiven Kritik öffnen. Ich werde mich an dieses Beobachtet-werden schon noch gewöhnen.

Außerdem: Gegenwärtig besteht eher das Problem, dass überhaupt niemand in irgendeiner Form auf meine Inhalte reagiert und ich bin mir jetzt nicht sicher, ob es sogar schlimmer ist, als wenn jemand in einem Kommentar sagte, dass ich mich lächerlich mache. Ignoriert werden, als Entwertung fasse ich, als deutlich schmerzhafter ein als durch Kritik verworfen zu werden.

Gut, ich fahre vorerst in diesem Plauderton, in diesem Laut-denken fort. Denn so verfasse ich bereits seit langem meine nicht öffentlichen, persönlichen Wochenrückblicke und warum sollte ich jetzt etwas daran ändern? Es würde mir die Arbeit erschweren und es wahrscheinlicher machen, dass ich das Ganze einfach sein lasse. Jetzt kommt mir Mr. Beast in den Sinn. Er macht in irgendeinem Podcast auf den einen großen Fehler vieler Videos aufmerksam und warum Zuschauer sie nach wenigen Sekunden abbrechen. Nämlich, wenn die Erwartung nicht schnell genug oder überhaupt nicht erfüllt wird. Die ersten Augenblicke sind dafür entscheidend. Der Titel „Wochenrückblick …“ suggeriert einen Anfang wie: „Hallo Leute, letzte Woche war ich in Las Vegas, um die MSG Sphere anzuschauen …“ und mich regt es meist auch furchtbar auf, wenn beispielsweise ein Tutorial erst nach fünf Minuten mit der Anleitung für ein Problem anfängt und die erste Hälfte des Videos aus Geschwafel besteht.

Jedenfalls verhalte ich mich gegenüber diesem Wochenrückblick wie gegenüber einem Tagebuch, nur eben in Bezug auf einen längeren Zeitraum, aber mit derselben Haltung, in dem ich vorwiegend im historischen Präsens von Fehlern, Erfolgen, Einsichten usw. berichte und möglichst nichts zurückhalte, also so offen bin, wie es geht, was natürlich in der öffentlichen Form erst ausgelotet werden muss. Diese, für manche vielleicht langweilige Vorrede, ist wichtig, da ich hier über einen experimentellen Transfer von bisher privaten Notizen in das frei zugängliche Medium eines Blogs reflektiere.


Jobangebot
Nun widme ich mich abrupt einem erfreulichen Ereignis von gestern zu und bleibe dabei bewusst vage, da ich vorläufig eine gewisse Diskretion wahren will: Es schreibt mich via LinkedIn ein Recruiter an. Er lobt meine vielfältigen IT-Skills und will wissen, ob ich Interesse hätte an einem Help-Desk-Job. Sein erstes Angebot ist viel zu niedrig und ich winke ab mit der kurzen Antwort: „Danke für das Lob, aber Ihr Angebot liegt weit unter meinem üblichen Stundensatz und deshalb habe ich kein Interesse.“

Spät abends bekomme ich dann allerdings ein besseres Angebot, das sich so stark an meinen Stundensatz als Freelancer annähert, dass ich ins Grübeln komme. Der Verdienst wäre beinahe fünfstellig und mehr als doppelt so hoch wie während meines letzten Angestelltenverhältnisses.

Jetzt habe ich ein Problem. Denn ursprünglich hatte ich nie geplant, mich als ITler selbständig zu machen. Nach meinem Philosophiestudium orientierte ich mich um, bildete mich fort in diversen IT-Skills und wollte vor allem überhaupt einen IT-Job ergattern. Und so ein sehr gut bezahlter Help-Desk-Job wäre also ein großer Erfolg. Das Angebot des Recruiters ist tatsächlich verführerisch, nur kann ich es nicht annehmen.

Ich liege beim Lesen der Nachricht schon im Bett und bin dabei, aus einer blöden Angewohnheit, alle offenen Apps zu schließen, und so wische ich mit einem Finger vom unteren Displayrand her hoch, beende die LinkedIn-App und tippe dann doch, wie aus Reflex oder durch eine göttliche Fügung, auf die Instagram-App. Prompt taucht ein Beitrag Alex Hormozis auf, der sinngemäß erklärt: „Wenn du ein Millionär werden willst, dann gehe nicht ein auf diese 10k-Angebote. Denke groß!“

Sofort erinnere ich mich an mein letztes Angestelltenverhältnis als ITler. Es war durchaus eine interessante Erfahrung. Insgesamt verbuche ich den Job allerdings als großen Fehler. Denn ich war parallel immer noch Freiberufler und unterbrach also für fast ein halbes meine bisherigen offenen Projekte. Gefühlsmäßig beging ich einen Verrat an mir selbst. Für die Sicherheit eines Angestelltenverhältnisses gab ich meinen Traum vom Unternehmertum auf. Die schwierigste erste Phase meiner Selbständigkeit wäre umsonst gewesen. Alles in mir sagte damals, so gut es eben konnte „Matthäus, hör auf! Geh zurück. Beende, was du angefangen hast!“


Zweck der Reels
Übrigens hatte ich zunächst nicht vor, auf Instagram und Facebook aktiver zu werden. Ich wollte bloß auf meiner Webseite ergänzend zum Portfolio auch einen Blog führen und dort über allerlei Themen schreiben. Wenn man sich schon die Mühe mit einer Online-Präsenz macht, dann will man auch, dass sie Besucher hat, die Kommentare abgeben usw. Jedenfalls ist dafür irgendeine Form von PR einfach notwendig und Teaser als Reels auf zwei miteinander verbundenen Social-Media-Plattformen erschienen mir dafür ideal. Mit dem Blog und den kurzen Videos will euch zeigen, dass ich zumindest einigermaßen anständig kommunizieren und meine Gedanken in verständlicher Weise ordnen kann. Das ist eine von zwei Eigenschaften, die langfristig mit meiner Person in Verbindung gebracht werden sollen. Fähigkeiten aus den Bereichen IT und Unternehmertum werden durch mein Portfolio und Beiträgen auf von mir verwalteten Facebookseiten deutlich gemacht.

Meine anderen Reels in Form von Diashows mit an den Takt angepasstem Schnitt und netter Musik hielt ich nur zu Beginn für unterhaltsam. Sie zeigen beispielsweise meine Vorliebe für japanisches Essen und die Begeisterung für die ungewöhnlich lebenswerte Landeshauptstadt Nordrheinwestfalens. Sind die in solchen Diashows dargestellten Objekte nicht an sich sehr interessant, wie ein auf den Kameramann wütend zulaufender Braunbär, dann erschließt sich mir ihr Wert für den Zuschauer nicht. Deshalb will ich zukünftig beispielsweise bei einem Reel über einen Restaurantbesuch auch etwas sagen und so einen Mehrwert liefern.


Künstlerin-Webseite
Ich arbeite zurzeit an einer Webseite für eine Malerin. Dort soll ihr Portfolio präsentiert werden. Außerdem soll über einen Shop auch ein Kauf ihrer Werke möglich sein. Zusätzlich zum Erwerb der physischen Originale plane ich auch den Verkauf von Drucken und über eine Kopplung an OpenSea auch den Verkauf vonNFTs. Und zuletzt werden wir auch Malkurse anbieten.

Bei diesem Projekt bin ich erst spät auf Probleme gestoßen, die weniger mit den technischen Aspekten als viel mehr mit der Kommunikation zusammenhängen. Darüber werde ich nächste Woche mehr berichten.